01/11/2014 Four Years of Blue Rabbit


Auf den Tag genau vor 4 Jahren gab es im White Rabbit das erste Blue Rabbit. Seither wurde ein bis zweimal im Monat stets die Frage aufgeworfen, was denn wohl jener ominöse, von meist gut gebildeten, männlichen und in der Regel mit einer helleren Haarfarbe ausgestatteten Mitgliedern der Mittelschicht goutierte Jazz sei.

Der Anspruch bei der Fragestellung war auf jeden Fall, wie diese Antwort wohl ausfallen würde, wenn man den üblichen Konzertrahmen des Genres in einen kleinen Club, der sonst für eher der Jugendkultur nahestehende Musikarten bekannt ist, verfrachten würde und sich nicht aus öffentlichen Geldern gespeist mit limitierten Mitteln begnügte.

Die Antwort lieferten auf sehr unterschiedliche Weise überwiegend junge Musiker, die meisten aus der Region Freiburg - Basel. Aber auch Beiträge aus dem Rest Europas waren in den Jahren zu hören. Heraus gekommen ist dabei eine Idee, die in ihrer Vielfalt nur einen Schluss zulässt: Jazz ist die Blaupause für eine multikulturelle, pluralistische, nie um unterschiedliche Betrachtungswinkel verlegene Form der musikalischen Kultur, die gerade weil sie das nicht will, über sich selbst hinausweist. 4 Years of Blue Rabbit möchte heute sich selbst feiern und Rückschau betreiben, ohne dabei den Blick auf das Kommende zu verstellen:

Den Anfang macht eine Vernissage, bei der Fotos der englischen Fotografin Hannah Huddy ausgestellt werden. Sie hat in den vergangenen vier Jahren das Blue Rabbit fast immer begleitet, den Musikern auf den Zahn gefühlt und die schönsten Momente mit ihrer Kamera eingefangen.

Das musikalische Rahmenprogramm wird dann Daniele Martini (ts) mit einem Soloauftritt eröffnen. Mit den in Brüssel beheimateten Bands Heinz Karlhausen & The Diatonics, Mulabanda und AY! war er insgesamt drei Mal zu Gast und hat den Eindruck hinterlassen, dass Brüssel wohl die Metropole des Jazz-Core oder Noise-Jazzes sei. Auch heute wird er wohl die Atonalität und die dunkle Seite des Genres ausloten.

Den wohl jazzigsten Sound des heutigen Abends bringt das Joscha Arnold Quintett auf die Bühne. Das Projekt des in Weilheim in Oberbayern aufgewachsenen Bandleaders klingt klassisch, aber wer in jener kleinen Stadt südlich von München aufgewachsen ist, an dem gehen die Sounds und der Wille zur Zusammenführung unterschiedlicher Spielarten von The Notwist nicht spurlos vorüber. Und so klingt es ein bisschen als würde Joscha Arnold (ts) mit Sebastian Scheipers (git), Florian Favre (p), Sebastian Gieck (b) und Severin Rauch (dr) von einem Radiohead-Konzert kommend über alte Charly Parker Stücke improvisieren.

Jenseits des gängigen Klischees war Jazz schon immer eine Musik, die unterschiedliche Sounds vereint hat, ohne sie einfach zu collagieren. Eben jene Herangehensweise verfolgt Fred Heislers Magnetband: Fred Heisler (dr), Emanuel Teschke (b), Florian Moebes (git), Sebastian „Bafti“ Scheipers (git), die unglaublichen Raphael Rossé und Simon Girard (trb), Florian Favre (p) und Maximilian Bischofberger (beatbox) waren mit ihren zahllosen Projekten wichtige Triebfedern des Blue Rabbits. Gemeinsam basteln sie ein Mixtape aus New Orleans Jazz, Oldschool Funk, Hip Hop, Drum and Bass, Elektro und Samples, wahren die Contenance um den Bandsound nicht zu torpedieren, nur um dann um so intensiver als Solisten auszubrechen, zeichnen so ein Bild von einer gesellschaftlichen Utopie während sie es zugleich wieder ironisch brechen, stürmen den höchsten Gipfel der Virtuosität und führen im nächsten Moment einen gewollten Misstake herbei, pendeln zwischen Rausch und Nüchternheit, vereinen scheinbar Unvereinbares.

Den krönenden Abschluss wird Archivarius Olli Lindhorst besorgen. Seine Hingabe an das Blue Rabbit hat jedem Abend der Reihe einen einzigartigen Rahmen geboten. Aus seinen schier überquellenden Plattenregalen wird er heut so wie er es ein ums andere Mal getan hat, eine Reise durch die Dekaden und Stile vollführen, Relikte ausgraben und scheinbare Gegensätze Hand in Hand über die Bohlen des Hasenbaus streifen lassen.

20/10/2014 Blue Rabbit


Zur 47. Auflage des Blue Rabbits ist heute Abend Die Abmahnung aus Luzern zu Gast im White Rabbit.

Bloße Kraft und Melancholie liegen manchmal näher bei einander als man denkt. Christof Mahnig (tp) und seine Band (Laurent Méteau, git / Rafael Jerjen, b / Martin Perret, dr) tragen ein Bebop-Statement in hartem unisono vor – energetisch, laut, ausschweifend und exzentrisch wird auf den Putz gehauen. Und auf einmal öffnet sich ein Fenster: Der Blick fällt auf verschneite Berge, die Trompete erhebt sich über skandinavische Weiten, ein sehnsuchtsvoller Gedanke an wärmere Gefilde durchströmt die Szenerie, bevor die Geschichte eine weitere wundersame Wendung nimmt.

Wie gewohnt wird auch heute wieder Archivarius Oli Lindhorst im Anschluss an das Konzert die Pole der Jazzgeschichte ausloten. Lange schon sind seine Blue-Rabbit-Sets keine intellektuellen Synthesen mehr, hier wird ein Gottesdienst für Schatzgräber gefeiert!

21:00 / pay after

06/10/2014 Blue Rabbit



Zur 46. Auflage des Blue Rabbits gibt es heute mit dem preisgekrönten The Quartet of Bash aus Bern ein Novum:

Lukas Roos (cl), Florian Möbes (g) Domi Chansorn (dr) und Samuel Gfeller (visuals) werden das Genre Jazz ein weiteres Mal sprengen, diesmal allerdings nicht im Sinne einer Verquickung unterschiedlicher musikalischer Stile. Vielmehr wird durch die Gleichzeitigkeit von Comic, Visuals und Musik ein intermediales Projekt verwirklicht, dass es so im White Rabbit noch nicht gegeben hat.

Ausgangspunkt ist das Comic "THE NUMBER 73304-23-4153-6-96-8" des Schweizer Zeichners Thomas Ott, eine düstere Geschichte des steilen Aufstiegs und tiefen Falls eines namenlosen Scharfrichters. Die Comicstrips werden mit einer eigens kreierten Software von den Musikern live in Szene gesetzt, während Sounds durch Effektgeräte jagen. Und so gelingt es Bash nicht einfach nur eine Filmsequenz zu vertonen, sondern den gewohnten Jazzkontext aufzubrechen und eine musikalisch-visuelle Story mit eigener Ausdrucksform auf den Punkt zu bringen.

Im Anschluss wird Archivarius Oli Lindhorst als Experte für Kopfkinomusik das Gesehene, Gehörte und Gefühlte sacken lassen, weiterspinnen und schließlich ein gänzlich neues Kapitel aufschlagen für all jene, die seine Forschernatur zu lieben gelernt haben.

21:00 / pay after

25/09/2014 techno visuelle kunst


Bereit zum Abflug? Einmal mehr verwandelt sich das White Rabbit in ein Raumschiff, das wider alle Vernunft eine Expedition zum Planeten Techno unternehmen wird.

An den Reglern in der Kommandozentrale steht heute die für die harte Gangart berühmt berüchtigte Isabelle Gaultiér. Zusammen mit Legotechnik wird sie den Raumanzug überziehen und interstellare Klangwelten ausloten.

Für den Maschinenraum zeichnet gloomy gag verantwortlich. Als Teil des NotAnotherBrickInTheWall-Kollektivs ist er ausgewiesener Experte für Farbenspiele im Club- und Festival-Kontext.

Platz zur freien Entfaltung statt überfüllter Tanzfläche, Raum für Experimente statt Erfolgszwang, Arbeitsklamotte statt Ausgehzwirn...

Bording-Time: 21:00

01/09/2014 Blue Rabbit


Zur 45. Auflage des Blue Rabbits sind heute Abend Defibrillator aus Basel zu Gast im White Rabbit.

Für Verfechter der guten alten Schule sicher nur schwer verdaulich, bringen Sebastian Smolyn (trb), Artur Smolyn (el) und ihr Gast Maxime Hänsenberger (dr) ein wahres Gewitter an Sounds auf die Bühne.

Das Trio zelebriert eine Musik, die ihren eigenen Gesetzen folgt, die sich frei nimmt was sie braucht, vorangetrieben von den zwei Brüdern, die sich auf alles einlassen, was dem organischen Gedeihen ihrer Musik dient. Der Beat kommt und geht, dominiert das Geschehen und wird wieder von Klangflächen oder Sphärischem verdrängt. Freunde von Neuer Musik, Free-Jazz, Noise und Hardcore werden voll auf ihre Kosten kommen. Jazz als Klangteppich im Hintergrund war gestern.

Im Anschluss an das Konzert wird wie gewohnt Archivarius Oli Lindhorst den Forschergeist seines Publikums befriedigen, in die Tiefen seiner breitgefächerten Plattentasche greifen und ein weiteres zeitloses Mixtape kreieren.

21:00 / pay after

24/07/2014 techno visuelle kunst


Bereit zum Abflug? Techno visuelle kunst goes Thursday und das zum zweiten Mal. Das White Rabbit verwandelt sich zum nunmehr 15. Mal in ein Raumschiff, das wider alle Vernunft eine Expedition zum Planeten Techno unternehmen wird.

An den Reglern in der Kommandozentrale steht heute der umtriebige und durch Umwege über Alpha Centauri zur harten Gangart gekommene Mr. Bardo. Die erste und bisher einzige Zusammenarbeit mit Legotechnik liegt lange zurück. Heute werden sie endlich wieder gemeinsam die Raumanzüge überziehen und Supernovas und schwarze Löcher ansteuern.

Für den Maschinenraum zeichnet der nie um neue Alter Egos verlegene Dr. Darkness verantwortlich. Auf seiner Reise per Anhalter durch entlegene Galaxien wird er heute kurz bei uns Stop machen.

Platz zur freien Entfaltung statt überfüllter Tanzfläche, Raum für Experimente statt Erfolgszwang, Arbeitsklamotte statt Ausgehzwirn...

Bording-Time: 21:00

07/07/2014 Blue Rabbit


Zur 43. Auflage des BlueRabbits sind heute zum zweiten Mal UFO aus Basel zu Gast im WhiteRabbit.

Das Projekt, das Lukas Huber (p, el) und Michael Anklin (dr, perc) Ende 2011 gegründet haben verdient eine eigene Genrebezeichnung: Weltraumjazz.

Vordergründig suchen sie nach neuen Kompositionsweisen und vertrackten, hängenden Rhythmen. Was dabei herauskommt gräbt aber viel tiefer: Ein Sound, der Gedanken an Stanislavs Lems futurologischen Kongress wach werden lässt, voller morbider Schönheit, wie von einem anderen Planeten. Man wird den Eindruck nicht los, als würden zwei Forscher aus Cern ihre Erkenntnisse in eine Musik gießen, die zwischen Free-Jazz, Neuer Musik und Improvisation changiert.

Als wäre das nicht genug, ist jeder Auftritt eine eigene Erfahrung, laden sie doch für jedes Konzert andere handverlesene Gäste ein, mit denen die Möglichkeiten der Ideen immer aufs neue ausgelotet werden - diesmal sind Valentin Hebel (git) und Jan Sutter (b) mit dabei.

Im Anschluss an das Konzert wird wie gewohnt Archivarius OliLindhorst klassisches mit futuristischem verweben. Heraus kommt dabei aber keine weitere unsägliche Collage. Es gibt Zusammenhänge, die sich scheinbar nur ihm erschließen, beim Hören aber auf wundersame Weise in einer einzigen schönen Idee von einer besseren Welt aufgehen.

21:00 / pay after

02/06/2014 Blue Rabbit

 
Zur 43. Auflage des Blue Rabbits wird heute Abend zum zweiten Mal Neele & the Sound Voyage aus Basel zu Gast im White Rabbit sein.

Neele Pfleiderer (voc) schart nun schon seit einigen Jahren eine ziemliche große Gruppe von begnadeten und teilweise dem geneigten Blue-Rabbit-Zuhörer bekannten Musikern (Reto Anneler – ts,ss,afl / Simon Girard- tb / Sebastian Strinning- bcl,bar / Fabienne Ambuehl – p / Simon Iten – b / Christian Norz – dr) um sich. Klassisch anmutende Sounds liegen wie ein Teppich unter ihrer Stimme, freie Arrangements fallen in sich zusammen um dann einen feinen Geist orchestraler Schönheit heraufzubeschwören, in den sich eine klare Stimme legt, die zwischen Melancholie und poetischer Ruhe changiert.

Im Anschluss an das Konzert wird uns Archivarius Oli Lindhorst einmal mehr teilhaben lassen an seiner Sammelwut, die Dank der auslaufenden Urheberrechte alter Jazzplatten immer mehr in Richtung ausgewählter Klassiker des goldenen Zeitalters vordringt. Der Mann, der Montreux endlich wieder zu neuem Glanz verhelfen könnte...

21:00 / pay after

15/05/2014 techno visuelle kunst


Bereit zum Abflug? Techno visuelle kunst goes Thursday. Das White Rabbit verwandelt sich nach längerer Pause und zum nunmehr 14. Mal an einem eher ungewöhnlichen Termin in ein Raumschiff, das wider alle Vernunft eine Expedition zum Planeten Techno unternehmen wird.

An den Reglern in der Kommandozentrale steht heute der wohl eher nur Kennern der Szene bekannte Patrick Wieland. Warum er dem breiten Publikum weniger bekannt ist, erschließt sich keiner logischen Denkstruktur. Als Spezialist für Dimensionskartographie ist er genau der richtige um mit Legotechnik Supernovas und schwarze Löcher anzusteuern.

Für den Maschinenraum zeichnet der von längeren Einsätzen an den Rändern des Universums heimgekehrte Flash Gordon verantwortlich.

Platz zur freien Entfaltung statt überfüllter Tanzfläche, Raum für Experimente statt Erfolgszwang, Arbeitsklamotte statt Ausgehzwirn...

Bording-Time: 21:00

05/05/2014 Blue Rabbit


Zur 41. Auflage des Blue Rabbits ist heute Abend Fred Heislers Magnetband aus Basel zu Gast im White Rabbit.

Der gebürtige Freiburger Fred Heisler (dr) hat eine multinationale Truppe um sich geschart, die dem geneigten Zuhörer der Reihe wie eine Art Blue Rabbit Allstars erscheinen muss: Emanuel Teschke (b), Sebastian „Bafti“ Scheipers (git), die unglaublichen Raphael Rossé und Simon Girard (tb), Florian Favre (p) und Julian Knörzer (beatbox).

Gemeinsam basteln sie ein Mixtape aus New Orleans Jazz, Oldschool Funk, Hip Hop, Drum and Bass, Elektro und Samples, wahren die Contenance um den Bandsound nicht zu torpedieren, nur um dann um so intensiver als Solisten auszubrechen, zeichnen so ein Bild von einer gesellschaftlichen Utopie während sie es zugleich wieder ironisch brechen, stürmen den höchsten Gipfel der Virtuosität und führen im nächsten Moment einen gewollten Misstake herbei, pendeln zwischen Rausch und Nüchternheit, vereinen scheinbar Unvereinbares und werden wohl nur einen Wunsch übrig lassen: Mehr!

Wie gewohnt wird im Anschluss an das Konzert Archivarius Oli Lindhorst das Gehörte aufgreifen, aus seinen scheinbar unendlichen Reservoiren geronnenen musikalischen Glücks ein eigenes Mixtape präsentieren und die lang ersehnte Katharsis bei allen Schubladendenkern herbeiführen: Alles kann mit allem, wenn man es nur versteht, die richtige Wand zum richtigen Zeitpunkt einzureißen.

21:00 / pay after

29/04/2014 Konzert mit FLUTEN


Für alle Freunde der gepflegten Stromgitarrenmusik sind heute Abend die Hamburger FLUTEN zu Gast im White Rabbit. Mit im Gepäck haben sie ihre neue Platte Splitter, die kürzlich erst auf Flight 13 Records erschienen ist.

Die Wurzeln im Post-Hardcore, die Fühler in Richtung Neuland ausgestreckt, kombinieren sie das, was zunächst einmal nach Widerspruch aussieht: Elektro und Gitarre, fünf Achtel und Melodie, Dissonanz und Pop. Zwischen Krach und Feingefühl schaffen FLUTEN Tanzbarkeit mit Brüchen und Kanten. Ohne den ewigen Blick auf den Refrain, ohne Abnicken und es-wird-schon-werden-Haltung. Auch: Punk. Doch ohne Parole, und ganz sicher ohne Zeigefinger.

Doors: 21:00 / Beginn: 22:00

07/04/2014 Blue Rabbit


Zur nunmehr 40. Auflage des Blue Rabbits dürfen wir euch heute im White Rabbit das Domenic Landolf | Valentin Hebel | Hagen Neye Trio aus Basel vorstellen.

Dem geneigten Zuhörer der Reihe dürfte Valentin Hebel (git) mit seinen Auftritten als Gast von UFO und seinem eigenen Projekt L'Étage Nival noch in guter Erinnerung sein als unaufgeregter sympathischer Mensch, der trotz seiner jungen Jahre über ein erstaunliches Repertoire an Sounds und Skills verfügt. Dieses Mal hat er eine interessante Melange aus traditionellem Jazz, zeitgenössischer Kammermusik und experimentellem Pop mit im Gepäck, die er uns in einer eher eigenwilligen Besetzung mit Hagen Neye (b) und Domenic Landolf (ts) vorführen wird.

Dass gerade letzterer mit im Boot ist, ist zum einen Wohl Zeichen des Potentials von Valentin, zum anderen ein Lichtblick in Zeiten zunehmender Institutionalisierung der Weitervermittlung von Wissen im Jazz. Schön, dass ein Dozent die abgeschlossene Welt der Akademie mit einem seiner Eleven verlässt und das macht, worum es doch eigentlich geht: Zusammen Musik machen.

Im Anschluss an das Konzert wird einmal mehr Oli Lindhorst seine Archive öffnen und uns an den Perlen seiner stetig wachsenden Sammlung teilhaben lassen.

21:00 / pay after

17/03/2014 Blue Rabbit

 
Zur 35. Auflage des BlueRabbits wird heute Abend Ay! aus Brüssel ihr im Dezember letzten Jahres abgesagtes Konzert im White Rabbit nachholen. Das Brüsseler Trio um Fabiano Marcucci (bs), Marco Di Gasbarro (dr, perc) und Daniele Martini (ts, perc) sind bereits die vierte Band aus dem einzigartigen Umfeld der europäischen Metropole.

Ihren Sound beschreibt man wohl am besten als eine wilde Mischung aus afro-kubanischen Rhythmen und dreckig verzerrten Punkriffs - eher weniger der Soundtrack zu einem unsäglichen Urlaubsvideo auf Kuba, sondern vielmehr die Musik, die wohl Fidel Castro und Che Guevara ihren Revolutionären zur Vorbereitung auf den großen Kampf aufgelegt hätten.

Wer sich so genüsslich vor den Kopf stoßen lassen wird, darf sich danach auf Resident Archivarius Oli Lindhorst freuen, der wie gewohnt versuchen wird, den Bogen zu Klassischem und anderem Ausgefallenem zu spannen.

21:00 / pay after

09/03/2014 Konzert mit We Stood Like Kings & ENO

Wer keine Lust auf einen langweiligen Tatort-Sonntag-Abend hat, sondern lieber cineastisch und mit gepflegtem Postrock das Wochenende beschließen will, bevor der ganz normale Wahnsinn wieder losgeht, dem sei der heutige Abend im wärmstens ans Herz gelegt.

Zu Gast im White Rabbit sind heute nämlich We Stood Like Kings aus Belgien und ENO aus Zürich.


Die Belgier We Stood Like Kings sind bei dem kleinen, aber feinen Vinyl-Label Kapitän Platte aus Bielfeld untergekommen, die mit Releases von Bands wie Adolar, The Hirsch Effekt oder Gisbert zu Knyphausen ihren guten sowie vielfältigen Geschmack mehrfach unter Beweis gestellt haben. Als ob der wunderbar tragende Sound der Band zwischen Klassik und instrumentaler Rockmusik, zwischen Ólafur Arnalds und Sigur Rós nicht genug wäre, haben sie auch noch ein Juwel der Filmgeschichte mit im Gepäck: Berlin – Die Sinfonie der Großstadt von Walther Ruttmann. Obwohl der Film, der einen Tag in der Großstadt dokumentiert, bereits im Jahr 1927 veröffentlicht wurde, erscheint seine Ästhetik nach wie vor atemberaubend und verschmilzt scheinbar perfekt mit der Musik von We Stood Like Kings.


Die Schweizer Band ENO ist Teil von Ikarus Records, einem Label, das sich selbst als Band-Kollektiv beschreibt. Hinter den sich auftürmenden Flächen und Schichten, Explosionen und Implosionen versteckt sich kein halbes Orchester, sondern überraschender Weise nur ein Duo. Nach ihrem Debüt „must correspond in pattern“ 2009, dem Nachfolger „-t“ aus dem Jahr 2011 und einem Beitrag zum labeleigenen Sampler aus dem Jahr 2012 arbeiten sie derzeit wieder an einer neuen Platte.
 
Einlass: 20:00 / Konzertbeginn: 21:00

08/03/2014 Der Rote Raum


Der Rote Raum feiert heute Abend im White Rabbit seinen 3. Geburtstag. Kommen die meisten Gäste der Reihe sonst nicht aus Freiburg, gibt der heutige Abend Anlass zu einer kleinen Nabelschau der Breisgau-Provinz-Metropole.

Den Anfang wird eine Dokumentation mit dem klingenden Namen Audio Visual Ecstasy über visuelle Kunst im Techno machen. Anlass für die Dreharbeiten zweier Freiburger Studenten war eine leidige Bachelor-Prüfung, das Ergebnis ist aber ein interessanter Blick hinter die Kulissen eines der wichtigsten Elemente gelebter elektronischer Tanzkultur.

Im Anschluss wird Kptn Deep Space die Basis für den Abend legen. Seine Sounds können sowohl böse hart, verspielt flächig, oder dubbig technoid sein.

Eine Perle in Freiburg produzierter elektronischer Club-Musik wird heute eine ihrer wenigen live-Aufführungen erleben: Sarrass veröffentlichte bereits auf dem renomierten Münchener Compost Black Label, seit seiner Lust EP erblicken seine nach ewigem Frühlingserwachen klingenden Werke das Licht der Welt unter dem Banner des Londoner Labels Third Ear Recordings.

Wem das noch nicht reicht, für den wird Don Kanalie hinter das Mischpult treten. Der Mitorganisator der Bassblüten Therapie und Teil des Dorfpunx-Kollektivs schmeißt stahlhartes und plastikweiches in die Manage, auf dass die Strobos glühen.

Den Abschluss wird Legotechnik besorgen, treibend harter Techno bis zur endgültigen Aufgabe, nur um dann einen warmen Minimal-Sommerregen heraufzubeschwören.

Für das allumfassende Wohl der Tanzenden und den Einklang aus Auge und Ohr wird heute Commander Even Deeper blitzende Lichter und zu Blau changierendes Rot in den Hasenbau zaubern.

Film: 21:00
Party: 22:00

03/03/2014 Blue Rabbit


Wer keine Lust auf den ganzen Fasnetstrubel hat, für den sind zur 39. Auflage des BlueRabbits heute Abend Woodville3 aus Basel im White Rabbit eine willkommene Alternative.

Auf Grund eines landesweiten Streiks strandet ein Reisender im Bahnhofcafé. Bald ist er mit einem weiteren Reisenden in ein angeregtes Gespräch vertieft. Ein Dritter unterbricht, und erkundigt sich nach Woodville. „Woodville?“, fragen sie erstaunt, „wir wollen auch dorthin!“ Der Plan ist schnell gemacht: Ein Karton, ein Stift, und schon geht die Reise weiter. „Woodville, wir kommen!“

Und so gründen William Wood (p), Hannes Fankhauser (bs) und Florian Haas (dr) ein klassisches Trio und nehmen uns mit auf eine Reise durch verrauchte New Yorker Jazzclubs und auf einen Road-Trip entlang endloser Maisfelder der untergehenden Sonne entgegen.

Im Anschluss an das Konzert wird ArchivariusOli Lindhorst aus seinen gesammelten Reiseberichten rund um den Erdball berichten und durch seine magischen Fähigkeiten scheinbar unzusammenhängendes zu einer wohligen Wolke verschmelzen.

21:00 / pay after

04/02/2014 techno visuelle kunst


Bereit zum Abflug? Das White Rabbit verwandelt sich diesen Dienstag zum 13. Mal in ein Raumschiff, das wider alle Vernunft eine Expedition zum Planeten Techno unternehmen wird. An den Reglern in der Kommandozentrale ist heute der aufstrebende Kptn Deep Space zu Besuch. Abwechselnd mit Legotechnik wird er Supernovas und schwarze Löcher ansteuern.
Für den Maschinenraum zeichnet der vor Inspiration sprühende Commander Even Deeper verantwortlich.

Platz zur freien Entfaltung statt überfüllter Tanzfläche, Raum für Experimente statt Erfolgszwang, Arbeitsklamotte statt Ausgehzwirn...
  
Bording-Time: 21:00
Teilnahmegebühr: 0 €

03/02/2014 Blue Rabbit



Zur 38. Auflage des Blue Rabbits wird heute Abend Nives Onori aus Basel zu Gast im White Rabbit sein.

Vor einem Monat war sie erst als Sängerin von l'Étage Nival zu Gast. Doch während sie dort ihre Stimme mehr als roten Faden in einen triphopigen Teppich gewoben hat, steht sie heute als Singersongwriterin und Komponistin deutlich mehr im Vordergrund. Sie versteht es, mal beschwingt, oft nachdenklich und auf unaufdringliche Art sich mit ihrer Band in die Ohren des geneigten Blue-Rabbit-Publikums zu schmeicheln.

Mit an Bord hat sie eine illustre Gruppe an Musikern, die dem regelmäßigen Gast dieser Reihe großteils bekannt sein sollten: Michael Anklin (dr), der bereits mit UFO einen wunderbaren Science-Fiction-Kopfkino-Film inszeniert hat, die in mehr als nur einem Projekt aktiven Raphael Rossé (tb) und Johannes Maikranz (git), sowie der dem Veranstalter noch unbekannte Jan Sutter (bs).

Im Anschluss an das Konzert wird einmal mehr Archivarius Oli Lindhorst für eine Abrundung des Abends sorgen, bei der Liebhaber der Musik eingeladen werden, einmal mehr die Überwindung von Genre-Grenzen als genüsslichen Degustiv zu erleben.

21:00 / pay after

07/01/2014 techno visuelle kunst


Bereit zum Abflug? Das White Rabbit verwandelt sich diesen Dienstag zum zwölften Mal in ein Raumschiff, das wider alle Vernunft eine Expedition zum Planeten Techno unternehmen wird. An den Reglern in der Kommandozentrale ist heute Stadtsäuche zu Besuch. Abwechselnd mit Legotechnik wird er Supernovas und schwarze Löcher ansteuern.

Für den Maschinenraum zeichnet bereits zum zweiten Mal 5 Cent verantwortlich.

Platz zur freien Entfaltung statt überfüllter Tanzfläche, Raum für Experimente statt Erfolgszwang, Arbeitsklamotte statt Ausgehzwirn...

Bording-Time: 21:00

06/01/2014 Blue Rabbit


Zur 37. Auflage des Blue Rabbits wird heute Abend L'Étage Nival zu Gast im White Rabbit sein.

Die Mischung des Baseler Sextetts aus Indiepop, Modern Jazz und Trip Hop ist genau das richtige für einen verschneiten Dreikönigstag. Über den monoton zirkulierenden Rhodes (Lukas Huber) erhebt sich adlerschwingengleich Nives Onoris sanfte Stimme. Der Kontrabass (Hannes Fankhauser) kommt vom Fuße des Berges an die Gletscher heraufgekrochen während die Gitarre (Valentin Hebel) einen Wolkenfetzen vor der untergehenden Sonne zeichnet. Dann setzen die beiden Schlagzeuge (Konstantin König, Florian Haas) ein und es darf zwischen Planung und Improvisation, Kontrolle und Chaos, Melancholie und Euphorie geträumt werden.

Um den Übergang vom Traum in die Realität einfacher zu machen, wird einmal mehr Archivarius Oli Lindhorst zugegen sein und seine therapeutischen Kräfte walten lassen.

21:00 / pay after